Schweizerische Epilepsie-Stiftung

2023 war ein Jahr des Fortschritts und wichtiger Entwicklungen für die Schweizerische Epilepsie-Stiftung, zugleich aber auch ein Jahr mit vielen Herausforderungen. Entdecken Sie in diesem Bericht, was die Stiftung besonders bewegt hat.

Anpassung der Organisationsstruktur und Einführung eines COO

Die Schweizerische Epilepsie-Stiftung hat eine wesentliche Änderung ihrer Organisationsstruktur vorgenommen, um den Herausforderungen eines stetig wachsenden und sich verändernden Umfelds im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen effektiv zu begegnen. Mit der strategischen Entscheidung, die Position des Chief Operating Officers (COO) einzuführen, zielt die Stiftung darauf ab, die Leistungsfähigkeit und Effizienz der internen Prozesse zu optimieren und die Qualität der angebotenen Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern.


Die Notwendigkeit dieser Massnahme ergab sich aus dem kontinuierlichen Wachstum der Stiftung, den steigenden Anforderungen durch gesetzliche Vorgaben, dem Fachkräftemangel und der fortschreitenden Digitalisierung. Der COO Hans-Peter Keller übernimmt seit September 2023 eine zentrale Führungsposition innerhalb der EPI, ist direkt dem CEO unterstellt und Mitglied der Geschäftsleitung. Diese Position umfasst die Leitung aller zentralen Dienstleistungen – den EPI Services – mit Ausnahme der EPI Finanzen, die weiterhin von CFO Rainer Leuthard geführt werden. Zu den Schlüsselbereichen, die der COO leitet, gehören Hotellerie & Facility Management mit Küche, Reinigung, Wäscherei, Human Resources, ICT, Apotheke und Qualitätsmanagement.



Neue Leitung der Human Resources

Ebenfalls im September 2023 nahm Claudia Kaiser ihre Tätigkeit als neue Leiterin des Bereichs Human Resources auf.

Die neue HR-Leiterin, ebenfalls Mitglied der Geschäftsleitung, wird bei der Weiterentwicklung der Personalstrategie und der Instrumente zur Mitarbeitergewinnung sowie bei der Förderung einer Kultur der Mitarbeiterentwicklung und des Mitarbeiterengagements eine Schlüsselrolle spielen.

 


Neuigkeiten aus dem Stiftungsrat

Auch im Stiftungsrat der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung haben 2023 personelle Veränderungen stattgefunden. Ruedi Haltiner, langjähriger Vizepräsident des Stiftungsrats, reichte auf das Ende des Jahres 2023 seinen Rücktritt ein. Während seiner Verabschiedung wurden sein Engagement und sein Beitrag, insbesondere sein kritischer Ansatz, der zur kontinuierlichen Reflexion und Verbesserung innerhalb der Stiftung beigetragen hat, gewürdigt. Der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung dankten Ruedi Haltiner für seine langjährige Mitarbeit und überreichten ihm als Zeichen der Anerkennung verschiedene Abschiedsgeschenke.


Als Nachfolger wurde Prof. Dr. Urs Brügger einstimmig zum neuen Vizepräsidenten des Stiftungsrats und zum Mitglied des Stiftungsausschusses gewählt. Urs Brügger, der bereits als Präsident des Finanzausschusses und als Verwaltungsrat der Klinik Lengg AG tätig ist, bringt wertvolle Expertise in seine neue Rolle ein.


Darüber hinaus wurde Luca Lo Faso einstimmig als neues Mitglied in den Stiftungsrat gewählt. Als Geschäftsführer Schlossgarten Riggisberg ist Luca Lo Faso mit den aktuellen Anforderungen bei der Sorge für Menschen mit kognitiven und/oder psychischen Beeinträchtigungen bestens vertraut.


Diese Neuwahlen stärken die Führung der EPI Stiftung und sichern damit die Fortsetzung ihrer Mission auf hohem Niveau.



Einführung der Du-Kultur

In einem bedeutenden Schritt hin zu einer offeneren und transparenteren Arbeitsumgebung hat die Schweizerische Epilepsie-Stiftung beschlossen, ab Juni 2023 die Du-Kultur einzuführen. Mit dieser Initiative setzt die Geschäftsleitung ein klares Zeichen für eine unkompliziertere, zeitgemässe und trotzdem weiterhin respektvolle Zusammenarbeit unter den Mitarbeitenden. Ziel ist es, die Kommunikation direkter und persönlicher zu gestalten und eine offene Gesprächskultur auf Augenhöhe zu fördern. Diese Veränderung soll die Teamarbeit stärken und die Hierarchien in der täglichen Kommunikation abbauen. Diese Neuerung steht im Einklang mit dem Wunsch der EPI, ein Arbeitsklima zu pflegen und erhalten, das Offenheit, Respekt und direkte Kommunikation fördert, um gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.


 

Aufbau eines Krisenmanagements

Basierend auf der Weisung «Krisenmanagement-Team EPI und Klinik Lengg» (KMT) wurden zu Beginn des Jahres 2023 die Vorarbeiten für den Aufbau des KMT durch den Sicherheitsbeauftragten (SIBE) angegangen: Hierzu wurde eine erste Version des Krisenhandbuchs für die Schweizerische Epilepsie-Stiftung und ihre Betriebe inklusive Anhang Krisenkommunikation verfasst und die Beschaffung der notwendigen Ausrüstung in die Wege geleitet. Im November 2023 fand dann die Grundschulung Krisenmanagement statt, gefolgt von einer Planübung zu einem fiktiven Szenario im Dezember 2023.


Die Nachbesprechung der Grundschulung anlässlich der Planübung machte deutlich, dass das noch junge KMT eine agile Organisationsform ist, die dank des besonderen Führungsprozesses Krisenmanagement und der im KMT vertretenen unterschiedlichen Disziplinen und Fachpersonen für die Bewältigung von Krisen unterschiedlichster Art geeignet ist. Auch 2024 werden deshalb wieder Schulungen und Übungen im ähnlichen Rahmen stattfinden, um im Ereignisfall gut vorbereitet zu sein.

Bild von swissepi.ch
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Felix Grether, Präsident EPI Stiftung

Bild von swissepi.ch
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Marco Beng, CEO EPI Stiftung

«2023 war ein Jahr des Fortschritts und wichtiger Entwicklungen für die Schweizerische Epilepsie-Stiftung, zugleich aber auch ein Jahr mit vielen Herausforderungen.»
Felix Grether und Marco Beng

Optimierung des EPI Einführungstages

Im Bestreben um stetige Verbesserung wurde der Einführungstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterentwickelt, um ihn noch ansprechender und wirkungsvoller zu gestalten. Der Einführungstag stellt einen zentralen Moment im Berufsleben der neuen Teammitglieder dar und ist entscheidend für den Aufbau ihres Vertrauens zur EPI sowie zum jeweiligen Betrieb und Arbeitsbereich. Er bildet somit eine wesentliche Grundlage für das langfristige Wohlbefinden und den Erfolg in der neuen Rolle der Mitarbeitenden.


Die Präsentationen zu den einzelnen EPI Betrieben und Bereichen wurden auf das Wesentliche reduziert. Diese Anpassung gibt den neuen Mitarbeitenden mehr Gelegenheit zum informellen Austausch, was das gegenseitige Kennenlernen sowie den Informations- und Erfahrungsaustausch über die Betriebe und Bereiche hinweg fördert. Ein mobiler Fotodienst erleichtert die schnelle Integration neuer Mitarbeiterfotos ins hauseigene Intranet. Das Highlight des Tages, das gemeinsame Mittagessen im EPI Park Restaurant, bietet eine hervorragende Gelegenheit für ungezwungene Gespräche und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.


Das Organisationsteam plant bereits weitere Neuerungen für den Einführungstag. Neue Kolleginnen und Kollegen dürfen gespannt sein.

 


Neuer EPI Kinderspielplatz

Im vergangenen Jahr wurde der bestehende Spielplatz auf dem EPI Areal komplett neu aufgebaut und erweitert und steht nun auch Kleinkindern ab zwei Jahren zur Verfügung. Bei der Planung und Errichtung des Spielplatzes lag das Hauptaugenmerk auf der Sicherheit und der Verwendung natürlicher, kindgerechter Materialien. Der Spielplatz bietet dank einer dicken Schicht aus Holzspänen als Fallschutz ein sicheres Spielumfeld.


Die Einweihung des Spielplatzes im Sommer wurde von geladenen Gästen, vor allem Spenderinnen und Spendern und am Projekt beteiligte Partnerorganisationen, feierlich begangen. Weil es in Strömen regnete, kamen von den eingeladenen Kindern nur eine Handvoll. Aber an den folgenden sonnigen Tagen hat das Kinderlachen einen Grossteil des EPI Areals beglückt. «Mit unserem neuen Spielplatz decken wir eine Lücke und etablieren den EPI Park neben all unseren medizinischen und sozialen Angeboten konsequent auch als Begegnungsstätte für Gross und Klein», betonte CEO Marco Beng bei der Eröffnung.


Die Realisierung dieses Projekts wurde durch grosszügige Spenden ermöglicht, was einmal mehr die starke Gemeinschaft und das Engagement unserer Unterstützerinnen und Unterstützer unterstreicht, denen wir an dieser Stelle unseren herzlichen Dank aussprechen.


 

EPI Chilbi und weitere Veranstaltungen

Das vergangene Jahr war für die Schweizerische Epilepsie-Stiftung von bedeutsamen Veranstaltungen geprägt, die den Gemeinschaftsgeist und die Vielfalt der Aktivitäten widerspiegeln.


Auf das 50-Jahre-Jubiläum der EPI Kirche im Jahr 2022 folgte zusammen mit der EPI Chilbi 2023 ein weiteres Highlight: Die Feierlichkeiten für das 100-jährige Bestehen des offenen Jugendheims Schenkung Dapples, eines Betriebs der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung. Der Schauplatz erstreckte sich über das gesamte EPI Areal. Bei strahlend schönem Wetter herrschte eine ausgelassene und fröhliche Stimmung.


Ein weiteres Highlight im Jahr 2023 war die Ethik-Tagung mit dem Thema «Weggefährten – wenn Tiere in Assistenz und Therapie gefragt sind». Besucherinnen und Besucher konnten sich über spannende Vorträge von Fachpersonen freuen und erhielten einen persönlichen Einblick einer Betroffenen mit einem Assistenzhund. Die Tagung, moderiert von der renommierten SRF-Moderatorin Daniela Lager, beleuchtete wichtige Fragen rund um das Tierwohl und die facettenreichen Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier.


 

Der EPI Preis 2023

Der von der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung initiierte EPI Preis wird seit vielen Jahren regelmässig an Personen oder Gruppen verliehen, die sich mit ihrer Arbeit oder ihren Projekten in besonderer Weise für die Unterstützung und das Wohlbefinden von Menschen mit Epilepsie einsetzen. Der Preis dient als Anerkennung für ausserordentliche Beiträge, die das Bewusstsein für Epilepsie erhöhen, die Lebensqualität von Betroffenen verbessern und zur Entstigmatisierung der Erkrankung beitragen. Die Auszeichnung ist mit CHF 10'000.- dotiert.


Im Jahr 2023 wurde der Preis an zwei Teilnehmerinnen vergeben. Die eine Preisträgerin, Mergime Kelmendi, ist selbst von Epilepsie betroffen. Anstatt die Krankheit als Hindernis zu sehen, betrachtet sie sie als eine Begleiterin, die Missstände in unserer Gesellschaft aufzeigt. Seit 2016 leitet sie eine Selbsthilfegruppe in Biel und ist als EpiCoach tätig. Mit ihrer Peer-Beratung und Öffentlichkeitsarbeit hat sie vielen Menschen geholfen, ihre Situation zu verstehen und zu bewältigen. Trotz persönlicher Herausforderungen und der eigenen Erkrankung setzt sich Mergime Kelmendi unermüdlich für andere ein.


Die zweite Preisträgerin, Nadine Kupper, entwickelte im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Zürich ein einzigartiges Bilderbuch. Das Buch richtet sich an Eltern und Geschwister von Kindern mit schweren Beeinträchtigungen und tonisch-klonischen Anfällen. Es hilft, Kindern im Alter von zwei bis sieben Jahren diese Anfälle auf einfühlsame und verständliche Weise näherzubringen. Die sorgfältig gestalteten und altersgerechten Illustrationen ermöglichen den jungen Leserinnen und Lesern ein tieferes Verständnis für die Situation ihrer betroffenen Geschwister oder Freunde. Das zugehörige Begleitheft ist eine wertvolle Ressource für Erziehungsberechtigte, da es Anleitungen bietet, wie die Geschichte altersgerecht erzählt werden kann, und wichtige Fakten über Epilepsie beinhaltet.



Finanzielle Entwicklung

Die finanzielle Entwicklung war im 2023 von einigen Sondereffekten geprägt. Die verstärkte Digitalisierung, die mit erhöhten Sach- und Personalkosten einhergeht, die Teuerung und der Fachkräftemangel sind nur einige Faktoren, die auf die EPI eingewirkt haben.


Die EPI und ihre Betriebe sind nach wie vor finanziell stabil aufgestellt, aber ein steigender finanzieller Druck ist über alle Betriebe hinweg spürbar. 

Kurzinformation Schweizerische Epilepsie-Stiftung

Die Schweizerische Epilepsie-Stiftung (EPI) wurde 1886 gegründet. Sie ist Trägerschaft mehrerer Betriebe: Dazu gehören der EPI Park (Seminar & Restaurant), das WohnWerk, die EPI Services, die EPI Finanzen, die Oberstufenschule Lengg und die Schenkung Dapples. Die Klinik Lengg ist eine Klinik für Epileptologie und Neurorehabilitation, getragen von der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung und der Kliniken Valens. Die Betriebe der EPI erfüllen öffentliche Leistungsaufträge. Als private, gemeinnützige Einrichtung setzt sich die EPI Stiftung nach wirtschaftlichen Grundsätzen für verschiedene soziale Zwecke ein.



Stiftungsrat

Felix Grether, Präsident
Ruedi Haltiner (bis November 2023)

Dr. Isabel Bartal
Pfr. Dr. Andrea Marco Bianca

Prof. Dr. Urs Brügger, Vizepräsident
Caroline Gurtner
Patrik Killer

Luca Lo Faso (ab Dezember 2023)
Andreas Münch
Dr. Silke Schmitt Oggier
Dr. Juerg Syz
Prof. Dr. Gregor Zünd

Stiftungsausschuss

Felix Grether, Präsident
Ruedi Haltiner, Vizepräsident (bis November 2023)

Prof. Dr. Urs Brügger, Vizepräsident (ab Dezember 2023)
Dr. Silke Schmitt Oggier
Dr. Juerg Syz
Marco Beng, CEO (beratend) 


Finanzausschuss
Prof. Dr. Urs Brügger, Präsident
Felix Grether
Pfr. Dr. Gregor Zünd
Marco Beng, CEO (beratend)
Rainer Leuthard, CFO (beratend)
 
Immobilienausschuss
Dr. Juerg Syz, Präsident
Felix Grether
Andreas Münch
Marco Beng, CEO (beratend)
Heinz Vögeli, Leiter Immobilien (beratend)
 
Geschäftsleitung EPI Stiftung

Marco Beng, CEO

Richard Fischer, Leiter Schenkung Dapples

Rudi Grasern, Leiter Hotellerie und Infrastruktur

Claudia Kaiser, Leiterin Human Resources (seit September 2023)

Hans-Peter Keller, COO (seit September 2023)

Rainer Leuthard, CFO und Stv. CEO

André Thürig, Leiter EPI WohnWerk

Priska von Arx, Leiterin Oberstufenschule Lengg (OSSL)

Dr. Julia Hillebrandt, CEO Klinik Lengg AG – Beisitz seit Januar 2020


stiftung@swissepi.ch