Schenkung Dapples

Im letzten Jahresbericht berichteten wir über den umfassenden Strategieprozess, der mit dem Ziel durchgeführt wurde, möglichst bedarfsgerechte Angebote für die Jugendlichen zu entwickeln. Als strategische Ausrichtung ergab sich daraus die Flexibilisierung des Angebots der Schenkung Dapples, der Ausbau des beruflichen Angebots, die Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Herkunfts- und Regelsystemen, das Eingehen von Kooperationen mit anderen Institutionen der Jugendhilfe und eine Auffrischung des Auftritts nach aussen. 

2019 erfolgte die Umsetzung dieser strategischen Vorgaben. Mehrere Projektarbeitsgruppen machten sich dafür an die Arbeit. Den Mitarbeitenden, die sich dort engagiert haben, gebührt an dieser Stelle ein besonderer Dank.

Die Briefschaften und der Webauftritt erhielten ein komplett neues Design und sind ein sichtbares Zeichen der «Auffrischung». Die mit der alten Grafik vertrauten Besucherinnen und Besucher unserer Webseite (www.dapples.ch) werden erkennen, dass unser ehemaliges Logo nicht gänzlich verschwunden ist, sondern grafisch abgewandelt wurde.

Schnuppereinsätze in EPI Betrieben

In den letzten Jahren wurde das interne Ausbildungsangebot der Schenkung Dapples bereits durch die Bereiche Betriebsunterhalt und Küche erweitert. Neu können nun auch Ausbildungen im Bürobereich angeboten werden. Die zwei erfahrenen kaufmännische Mitarbeiterinnen freuen sich auf ihre neue Aufgabe als Ausbildnerinnen und der Arbeitsplatz ist bestens eingerichtet. Ein Jugendlicher konnte im Herbst bereits für einen mehrmonatigen Praktikumseinsatz einsteigen.

«Pflege und Betreuung» ist ein zukunftsträchtiges Berufsfeld. Das EPI WohnWerk und die Klinik Lengg befinden sich nur einen Steinwurf entfernt auf demselben Areal. Bei entsprechender Eignung sind Schnuppereinsätze von Jugendlichen der Schenkung Dapples in beiden Institutionen möglich, um die Berufe der Fachpersonen Pflege und Betreuung kennenzulernen. Zusätzlich konnten zwei externe Kindertagesstätten für Schnuppereinsätze gewonnen werden.  Auch zwei externe Gartenbaubetriebe erklärten sich zu einer Zusammenarbeit mit der Schenkung Dapples bereit. Diese Chance wird genutzt, um den Lernenden im Betriebsunterhalt einen vertieften Einblick in die Grünpflege zu ermöglichen.

Mit diesem erweiterten Ausbildungsangebot ist es möglich, den Jugendlichen weitere Lernchancen und berufliche Perspektiven zu eröffnen. Der Ausbau erfolgt mit Bedacht und im Wissen, dass die Mehrheit der Jugendlichen ein intensiv betreutes Gesamtangebot benötigt.

Kooperationen pflegen

«Nichts ist so beständig wie der Wandel», stellte Heraklit von Ephesos bereits vor 2500 Jahren fest. Veränderungen sind aber auch herausfordernd, weshalb der Personalentwicklung ein besonderes Augenmerk geschenkt wurde. Ein Workshop mit der gesamten Belegschaft und drei Kaderworkshops zu den Themen Kulturentwicklung, pädagogisches Selbstverständnis und Führung wirkten anregend und unterstützend für das gemeinsame Voranschreiten.

Die Schenkung Dapples pflegt die Kooperation mit anderen Institutionen. Hier ist die Interessensgemeinschaft «KOOP» besonders erwähnenswert. Mittlerweile sind hier sechs Institutionen aktiv dabei, mit dem Ziel, gemeinsam ein umfassendes, bedarfsgerechtes Gesamtangebot an «ergänzenden Hilfen zur Erziehung» im Raum Zürich zu führen. Dazu pflegen die beteiligten Institutionen einen intensiven Erfahrungs- und Fachaustausch, organisieren gemeinsame Weiterbildungen, nutzen gegenseitige Ressourcen und entwickeln modulare, institutionsübergreifende Lösungen.

Die Gesamtauslastung der Schenkung Dapples betrug 86 Prozent. Dabei war das Angebot für Tagesaufenthalterinnen und Tagesaufenthalter erneut sehr begehrt und auch bei den vollbetreuten Wohnangeboten war eine gute Belegung zu verzeichnen. Die Schenkung Dapples konnte ihr Budget sehr gut einhalten und schliesst das Jahr mit einer ausgeglichenen Rechnung, wobei der Kanton Zürich das Restdefizit übernimmt.

Die Personalsituation blieb auch im Berichtsjahr stabil, dies verdeutlichen die zehn Dienstjubiläen, die wir feiern durften.