EPI WohnWerk
Im Januar wurde der Neubau der Gärtnerei bezogen und der Strategieentwicklungsprozess zog erste Neuerungen in der Organisation nach sich. Das Coronavirus prägte auch 2021 den Alltag – etwas Normalität brachten die ChilbiLINO und der interne Adventsmärt.
Grosse Erleichterung durch Impfung gegen COVID-19
Das Coronavirus prägte auch im vergangenen Jahr den Alltag. Eine Erleichterung für viele Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende war die Impfung, die ihnen im Februar und März sowie dann nochmals im Dezember vor Ort angeboten wurde. Trotzdem mussten alle mit den Einschränkungen und den sich vielfach ändernden Vorgaben seitens Bund, Kanton und der Fachverbände leben: mit dem Einhalten von Hygiene- und Abstandsmassnahmen, Besuchsregelung für Angehörige, Maskenpflicht, keiner Durchmischung der Wohngruppen während des grössten Teils des Jahres und den damit einhergehenden nicht idealen Arbeitsangeboten für Bewohnerinnen und Bewohner. Dies alles im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Kontakten und dem Schutz vulnerabler Personen.
Neubau Gärtnerei und EPI Handgemacht-Produkte
Nach halbjähriger Bauzeit konnte im Januar der helle und moderne Neubau des Gärtnereigebäudes bezogen werden. Er umfasst den Laden, eine Anzucht für Pflanzen und Gemüse, Arbeitsplätze, Lager und Kühlraum. Der neue Laden heisst EPI Handmacherei, weil es hier viel Handgemachtes zu kaufen gibt: Schnittblumen, Pflanzen, Obst und Gemüse aus eigenem nachhaltigem Anbau, Handwerk aus den Werkstätten und Tagesstätten, die Produkte von EPI Handgemacht, der im Frühling 2021 neu lancierten Produktlinie der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung. Der neue Laden überzeugt die Kundschaft und der Umsatz konnte erhöht werden. Dies beweist, dass die Investition dafür richtig war.
Wie die Mitarbeitenden den Neubau finden, erfahren Sie übrigens hier: Mehr Luft und Licht
Und zu den ökologischen Grundprinzipien der Gärtnerei lesen Sie das Interview mit Marcel Nägeli, Leiter Gärtnerei: «Nachhaltigkeit muss heutzutage einfach sein»
Grosse Nachfrage in den Tagesstätten, Ertragsrückgang in den Werkstätten
Die Belegung in den Wohnhäusern ist mit 96.7 % leicht unter dem Budget von 97.3 % geblieben. Das Coronavirus verursachte einen höheren Aufwand und sorgte zeitweise auch für eine gewisse Zurückhaltung bei den Eintritten. Im Gegensatz dazu zeigten die Tagesstätten eine Auslastung von 105 % bezüglich der vorhandenen Plätze. Dies wurde aufgrund der Erfahrungen aus dem Vorjahr erwartet und entsprechend budgetiert, trotzdem ist dieser Erfolg erfreulich. In den Werkstätten gingen die Erträge trotz der Zunahme an Auftraggebenden leicht zurück, auch weil der Betrieb coronabedingt nicht immer auf Hochtouren laufen konnte.
Strategieentwicklungsprozess und Anpassungen in der Organisation
In den ersten Monaten 2021 arbeitete das Leitungsteam zusammen mit dem Fachbeirat intensiv an der Strategie 2021–2025, welche in den Folgemonaten in Arbeitsgruppen spezifiziert wurde. Deren Konsolidierung findet im ersten Quartal 2022 statt. Die Bereiche «Werkstätten» und «Tagesstätten» wurden per September zum Bereich «Arbeiten» zusammengelegt (Leitung: Andrea Stallmann). Per Ende Oktober hat Erich Oberholzer, bisheriger Direktor, das EPI WohnWerk verlassen. Die Leitung wurde von Dr. med. Robert Rhiner ad interim übernommen. Auf Ende Jahr wurden die Wohnhäuser Niederfelben und Lengg unter eine gemeinsame Leitung (Markus Bai) gestellt, der Bereich Bildung und Entwicklung ging in den Bereichen «Bildung», «Berufsbildung» und «Querschnittsthemen und Projekte» auf.
ChilbiLINO und Adventsmärkte
Anlässe, Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten waren im Berichtsjahr aufgrund des Coronavirus grösstenteils nur auf den Wohngruppen oder in den Ateliers möglich. Wenigstens ein bisschen Normalität brachten die ChilbiLINO und der Adventsmärt: Beides wurde ausschliesslich für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende unter strengen Schutzmassnahmen durchgeführt. Im Dezember waren das EPI WohnWerk und die Schweizerische Epilepsie-Stiftung nach langer Zeit wieder einmal am Badener Adventsmarkt von Institutionen für Menschen mit Beeinträchtigung vertreten. Der Stand fand bei den Besuchenden grossen Anklang.
Robert Rhiner,
Leiter EPI WohnWerk a.i.EPI WohnWerk in Zahlen
Ø Belegung Plätze
Wohnen
Ø Belegung Plätze
Werkstätten
Ø Belegung Plätze
Tagesstätten
Mitarbeitende
(VZE: 244.05)
Bewohnerinnen und Bewohner mit einer Epilepsie
Menschen fanden im EPI WohnWerk ein Zuhause
38 % Frauen
62 % Männer
Kurzinformation EPI WohnWerk
Im EPI WohnWerk finden Menschen mit Beeinträchtigung ein Zuhause und eine Arbeit. Die drei Wohnhäuser auf der Rüti, Niederfelben und Lengg bieten insgesamt 202 Wohnplätze, die Werkstätten 86 sowie die Tagesstätten 116 Arbeitsplätze (davon 30 integriert ins Wohnen). Insbesondere gibt es im EPI WohnWerk Wohngruppen für Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen sowie für ältere, sehr pflegebedürftige Menschen. Das EPI WohnWerk erfüllt einen Leistungsauftrag des Kantonalen Sozialamts Zürich.
Leitungsteam EPI WohnWerk
Erich Oberholzer, Direktor EPI WohnWerk (bis Ende Oktober 2021)
Dr. med. Robert Rhiner, Leiter EPI WohnWerk ad interim (seit November 2021)
Markus Bai, Leiter Wohnhaus Lengg
Prisca Eggenschwiler, Leiterin Wohnhaus auf der Rüti, Stv. Leiterin EPI WohnWerk
Angelica Huber, Leiterin Wohnhaus Niederfelben
Andrea Stallmann, Leiterin Tagesstätten (bis August 2021), Leiterin Arbeiten (seit September 2021)
Thomas Weber, Leiter Werkstätten (bis August 2021)
Jörg Wehr, Leiter Bildung und Entwicklung
Fachbeirat EPI WohnWerk
Özlem Bächli Basaran
Marco Beng
Marcel Fluri
Susanne Niedermann Wenger
Erich Oberholzer (bis Oktober 2021)
Dr. med. Robert Rhiner (seit November 2021)
Beatrice Rohrer