EPI Spitalschule und Oberstufenschule Lengg

Oberstufenschule Lengg

Die Klassen der Oberstufenschule Lengg (OSSL) sind voll, übervoll sogar. Wegen der grossen Nachfrage nach unseren Schulplätzen strecken wir uns nach der Decke, um noch einem oder zwei zusätzlichen Jugendlichen einen Platz zu ermöglichen. Erfreulich ist, dass vermehrt auch Mädchen unsere Schule besuchen. Nicht etwa, dass die Sonderschulung von weiblichen Jugendlichen im Fokus stünde, doch eine ausgewogene Geschlechterdurchmischung in der Schule erleben wir als grosse Bereicherung.

Die Sozialpädagogik ist seit diesem Jahr an unserer Schule eine neue, offizielle Disziplin. Sie ergänzt die Heilpädagogik hervorragend, verlagert den Fokus aus dem schulischen Umfeld hinaus in die unterrichtsfreie Zeit und deckt Zeiträume im schulischen Alltag ab. Dazu gehören die Auffangzeit vor dem Unterricht, die Pausen über Mittag, unser freiwilliges Lernatelier oder diverse Aktivitäten mit Freizeitcharakter. Das Angebot leistet einen Beitrag, um die Jugendlichen dazu zu befähigen, sich selbstbestimmt zu entfalten und ein positives Erleben unserer Schulgemeinschaft zu erfahren. So sollen sie schliesslich die emotionale Reife besitzen, um sich später in unserer modernen Gesellschaft wirksam behaupten zu können.

Von März bis Mai musste unsere Schule aufgrund der Coronapandemie von einem Tag auf den anderen auf Homeschooling umstellen. Viele Schülerinnen und Schüler schafften diesen Schritt, einige jedoch hatten Mühe – einerseits mit der Strukturierung des eigenen Lernens und andererseits mit den technischen Herausforderungen. Der Distanzunterricht fand auf mehreren Ebenen statt: Nebst der Bearbeitung von Sammeldossiers mit Aufträgen aus fast allen Fächern sowie der Lektüre im persönlichen Lesebuch wurden auch per Lern-Apps neue Inhalte vermittelt sowie alte repetiert. Für den persönlichen Austausch kamen zudem regelmässige Videochats mit einer zugewiesenen Lehrperson zum Einsatz. Jugendliche, welche dieses Setting überforderte, konnten vereinzelt die Schule besuchen und wurden vor Ort betreut.

Umso grösser war die Erleichterung, als wir ab Mai wieder im Präsenzunterricht Schule abhalten konnten. Leider mussten im Laufe des Jahres 2020 viele Anlässe abgesagt werden, so zum Beispiel der jährliche Sporttag mit einer anderen Schule und der Begrüssungsabend. Immerhin konnten wir im Dezember ein gemeinsames Kerzenziehen durchführen.

EPI Spitalschule

Die Schülerinnen und Schüler der EPI Spitalschule erhalten einen auf sie zugeschnittenen Unterricht im Einzelsetting. Da ist von der dreijährigen Emma im Vorschulalter bis zu Peter, dem 18-jährigen Gymnasiasten, von der Regelschülerin bis zum mehrfach beeinträchtigten Jugendlichen alles vertreten. Es gilt, jeweils in kurzer Zeit in Kontakt zur Herkunftsschule zu treten, um Stoffabsprachen zu koordinieren. Die Aufenthalte können nur wenige Tage, aber auch Wochen betragen.

Der Wechsel der Heilpädagogin anfangs Jahr brachte neue Ideen und Strukturen mit sich, was sich auf die Schule erfrischend auswirkte.

Beide Schulen zusammen

Sowohl die OSSL als auch die EPI Spitalschule wurden dieses Jahr anlässlich des regelmässigen Aufsichtsbesuches von Seiten des Kantons gelobt und erhielten ein gutes Zeugnis.

Ein weiterer Fokus im Berichtsjahr bildete die Mitwirkung der Schulleitung in Arbeitsgruppen zur Erarbeitung der Verordnungstexte für die Umsetzung des neuen Kinder- und Jugendheimgesetzes. Für beide Schulen wird mit Auswirkungen gerechnet.

Ende Jahr verliess Hans Meier, langjähriges Mitglied, altershalber den Fachbeirat und gab auch seine Aufgaben für die Oberstufenschule Lengg und die EPI Spitalschule ab. Seine Mitwirkung für die Oberstufenschule Lengg und die EPI Spitalschule hinterlässt Spuren, die noch lange einen positiven Einfluss haben werden. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle für das langjährige und engagierte Mitdenken für die beiden Schulen.

Als Nachfolgerin hat sich Natalia Rodriguez zur Verfügung gestellt. Sie leitet die Fachstelle Sonderpädagogik des Bezirks Horgen.