EPI WohnWerk

Neuer Leiter EPI WohnWerk und weitere organisatorische Änderungen

Dr. med. Robert Rhiner führte das EPI WohnWerk interimistisch von Anfang Jahr bis Ende Juli 2022. In dieser Übergangsphase konnte er wichtige Arbeiten angehen und umsetzen sowie den Strategieprozess fertig stellen und diesen dem neuen Leiter André Thürig übergeben. In seinen ersten 100 Tagen im Amt kristallisierte André Thürig bereits einige strategische Prozesse heraus, die im Jahr 2023 zum Tragen kommen werden. Zum einen wird künftig noch stärker in die Ausbildung von Fachpersonen investiert, um den Herausforderungen auf dem Personalmarkt gerecht zu werden. Zum anderen wird eine grundlegende Prozessoptimierung angestrebt, indem 2023 ein umfassendes Qualitätsmanagement-System aufgebaut und eingeführt wird. Prozessanalysen und Konzeptarbeiten hierzu wurden unter der Leitung von André Thürig 2022 begonnen und werden kontinuierlich weitergeführt.

Einen personellen Wechsel gab es auch in der Bereichsleitung des Wohnhauses auf der Rüti. Prisca Eggenschwiler hatte dieses seit 2020 geführt und verliess das WohnWerk per Oktober 2022. Als interimistische Leitung übernahm Eva Küng ab November 2022 dieses Amt. Sie war bereits verschiedene Male für die EPI tätig gewesen und konnte daher sofort an die Führungsprozesse und Aufgabenbearbeitungen anknüpfen.

Am 1. September 2022 erhielt auch die Gärtnerei eine neue Leitung: Eveline Leemann ist die neue Leiterin Handmacherei und Stv. Teamleiterin Gärtnerei. Sie bringt über 20 Jahre Erfahrung in der Unterstützung und Begleitung von Klientinnen und Klienten mit und hat bereits in verschiedenen Stiftungen mit Menschen mit Beeinträchtigung gearbeitet.

Strategieentwicklungsprozess 2021–2025

Der Strategieentwicklungsprozess wurde 2022 weiter vorangetrieben. Aufgrund der strategischen Neuausrichtung werden unter der Leitung von André Thürig bestehende Prozesse angepasst und optimiert. Das Ziel ist, das EPI WohnWerk als eine führende Institution im Bereich Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen weiter voranzubringen.

Fusion der Arbeitsbereiche Tagesstätten und Werkstätten

Die Bereiche Werkstätten und Tagesstätten wurden per September 2021 unter der Leitung von Andrea Stallmann zum Bereich «Arbeiten» zusammengelegt. Der Bedarf respektive die Auslastung nach Leistungsvereinbarung in den Tagesstätten ist im Jahr 2022 auf 106.8 % angestiegen. Ein Grund dafür ist der grössere Betreuungs- und Unterstützungsbedarf von neuen Bewohnerinnen und Bewohnern, der in den Tagesstätten abgedeckt werden kann. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass in den Tagesstätten künftig noch mehr bewilligte Plätze geschaffen werden müssen. 

In den Werkstätten haben sich die Teilbereiche Handmacherei, Garten und Produktionsküche erfreulich entwickelt. Dagegen stand die Produktionswerkstatt im Jahr 2022 einigen Herausforderungen bezüglich der Auftragslage und des erhöhten Unterstützungsbedarfs der Klientinnen und Klienten gegenüber. Dies hat zur Folge, dass im neuen Jahr neue Strategien gefragt sind und auch eine Anpassung beim Bedarfsangebot und den Prozessstrukturen erfolgen wird. Die Auslastung nach Leistungsvereinbarung entspricht in den Werkstätten 81.4 %. Bedingt durch den erhöhten Unterstützungsbedarf bei den Klientinnen und Klienten zeichnet sich künftig eine Verschiebung von Arbeitsplätzen hin zum erhöhten Bedarf an Tagesplätzen ab.

Grossauftrag

Im Spätsommer 2022 konnte die EPI Werkstatt einen sehr geschätzten Grossauftrag für einen externen Kunden erfolgreich abschliessen: 200'000 Besteck-Sets wurden innerhalb weniger Wochen verpackt und versandt. Ergänzend zum grossen Einsatz der Klientinnen und Klienten konnte die Produktionswerkstatt beim engen Zeitplan auch auf die Hilfe vieler Mitarbeitender aus unterschiedlichen Bereichen der EPI zählen. Mit diesem Auftrag konnte die Produktionswerkstatt wertvolle Erfahrungen sammeln und Prozessstrukturen adäquat anpassen.

EPI Chilbi & weitere Veranstaltungen

Sehr erfreulich für alle Bereiche der EPI Stiftung und insbesondere für das EPI WohnWerk war die Tatsache, dass Anlässe, Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten grösstenteils wieder vollumfänglich durchgeführt werden konnten. Eines der grossen Highlights war das 50-jährige Jubiläum der beliebten EPI Chilbi. Aufgrund der noch unsicheren Covid-19-Lage anfangs Jahr setzten die Mitarbeitenden in Rekordzeit und mit vollem Engagement alles daran, dass das Fest für alle Beteiligten sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein voller Erfolg wurde. Das Jubiläum wurde bei sonnigen und heissen Temperaturen im grossen Stil gefeiert und zog zahlreiche Besuchende aus nah und fern an. 

Weiter feierte der Bereich Arbeiten zum ersten Mal das Oktoberfest im Garten des Wohnhauses Niederfelben, bei ebenfalls noch milden Temperaturen und sonnigem Herbstwetter. Im gleichen Zuge wurden auch die Jubilarinnen und Jubilare geehrt. Mit dem Lichterfest auf dem EPI Areal, dem Weihnachtsspiel sowie dem Adventsverkauf in der Handmacherei oder dem Adventsmarkt in der Pauluskirche in Zürich herrschte über die Adventszeit schon fast Grossanlassbetrieb.

Zudem nahm der Bereich Arbeiten zum zweiten Mal am Adventsmarkt in Baden teil. Dort können unter anderem Institutionen für Menschen mit Beeinträchtigung teilnehmen. Der EPI Stand fand bei den Besuchenden grossen Anklang und die handgemachten Produkte aus den Tages- und Werkstätten waren sehr gefragt.

Schutzmassnahmen

Das Corona-Schutzkonzept sowie die dazugehörigen Dokumente wurden auch 2022 kontinuierlich an die jeweils geltenden behördlichen Vorgaben und Empfehlungen angepasst. Das Corona-Schutzkonzept wurde neun Mal aktualisiert, die Merkblätter und der bis im Mai 2022 gültige Massnahmenkatalog noch öfter. Als Herausforderung erwies es sich immer wieder, eine Balance zu finden zwischen der Verringerung der Gefahr einer Ansteckung, einem möglichst hohen Mass an persönlicher Freiheit für die Klientinnen und Klienten sowie der Erhaltung von gewohnten Betreuungs- und Arbeitsmodellen. 

Nachdem sich 2021 anlässlich der ersten Inhouse-Impfaktion 422 Personen im EPI WohnWerk gegen SARS-CoV-2 hatten impfen lassen, erhielten im November 2022 insgesamt 172 Personen die Auffrischimpfung. Die erfolgreiche Planung und Durchführung der Impfaktionen war dank guter interdisziplinärer und bereichsübergreifender Zusammenarbeit und hohem Engagement der Beteiligten möglich.

Externe Epilepsieschulungen

Neben dem Grundkurs Epilepsie, der im September 2022 nach zweijähriger Corona-Pause wieder stattfinden konnte, wurden 25 externe Epilepsieschulungen in den Kantonen Zürich, Bern, Aargau, Solothurn, Thurgau, Basel-Landschaft und Schaffhausen angeboten. Die durchgeführte Anzahl Kurse liegt 2022 allerdings noch unter dem Stand von vor Corona.